Chemische Experimente im Heimlabor: Produkt- und Sicherheitstipps
Chemie als Hobby auch in der Freizeit zu betreiben, hat in Deutschland eine lange Tradition. Einer der ersten deutschen Hobbychemiker war Johann Wolfgang von Goethe um das Jahr 1790. Im Jahr 1928 wurde der erste Kosmos-Baukasten Chemie herausgebracht, der zahlreiche Auflagen erlebte und beispielsweise auch in der DDR, Frankreich und der Sowjetunion angeboten wurde.
Was gehört zur Ausstattung eines Hobbylabors?
Neben diversen Glasgefäßen wie Reagenzgläser nebst Gestellt, Kochrundkolben und Stativen darf auch ein Bunsenbrenner von winlab.de nicht fehlen. Am besten eignen sich Modelle mit einer Gaskartusche, da sie unabhängig von einem Gasanschluss überall eingesetzt werden können. Zur Grundausstattung gehören auch Bechergläser, Messbecher, Trichter, eine Feinwaage und Filterpapier. Man muss nicht die gesamte Einrichtung auf einmal beschaffen, sondern kann sie nach und nach kaufen. Die Geräte kann man online bestellen oder in Geschäften für Lehrmittelbedarf kaufen. Mitunter kann man Geld sparen, wenn gebrauchte Geräte zum Kauf angeboten werden. In Foren im Internet kann man sich informieren, welche Geräte für welche Experimente besonders geeignet sind.
Wie sieht es mit der Sicherheit aus?
Die darf auch beim Experimentieren im privaten Hobbylabor auf keinen Fall vernachlässigt werden. Grundsätzlich gilt, dass Hobbyforscher von gefährlichen Substanzen die Finger lassen sollten. Beim Arbeiten im Hobbylabor muss persönliche Schutzausrüstung getragen werden. Dazu gehören Schutzbrille und Handschuhe. Die Kleidung sollte praktisch sein. Gut geeignet sind Laborkittel aus Leinen oder Baumwolle. Oberkleidung sollte keine weiten Ärmel haben, damit man beim Arbeiten nicht irgendwo hängen bleibt oder versehentlich etwas umwirft bzw. vom Tisch stößt. Bei Experimenten, bei denen sich Dämpfe oder Gase bilden, sollte man darauf achten, dass der Raum ausreichend belüftet wird. Zur Sicherheits-Grundausstattung gehört unbedingt ein Feuerlöscher, am besten für die Brandklassen A, B und C. Er eignet sich zur Bekämpfung der meisten Arten von Bränden.
Womit beschäftigen sich Hobbychemiker?
Vielen Menschen und selbst den Behörden sind Hobbychemiker verdächtig. Sie bringen sie mit Drogen oder Sprengstoff in Verbindung. Das stimmt natürlich nicht, bis auf wenige Ausnahmen. Menschen, die sich in ihrer Freizeit mit Chemie beschäftigen, sind neugierig und wollen das in der Schule Gelernte vertiefen. Das beste Beispiel dafür ist die Chemie-Show MAITHINK X im Sender ZDF Neo, die viel Anklang bei den Zuschauern findet. Dort plaudert Dr. Mai Thi Ngyen-Kim in unterhaltsamer Art über die Chemie und stellt verblüffende Erkenntnisse und Zusammenhänge vor.
Viele Hobbychemiker führen zum Beispiel Schauexperimente mit und ohne Bunsenbrenner vor, bei denen es natürlich auch mal knallt oder qualmt oder eine Substanz die Farbe wechselt. Andere beschäftigen sich zum Beispiel mit der Analyse des Bodens im heimischen Garten oder testen die Wasserqualität des Leitungswassers. Eine interessante Kategorie ist auch die Lebensmittelchemie. Hobbychemiker können zum Beispiel herausfinden, was wirklich in den Lebensmitteln aus dem Supermarkt enthalten ist. Sehr beliebt ist auch das Züchten von Kristallen oder die Entwicklung von Farbstoffen.
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